Die Stadt ist geprägt von einer wechselvollen Historie. Diese ist nachfolgend in Stichworten anhand wesentlicher Daten wiedergegeben:
780 bis 802 Erstmalige Erwähnung im Urkundenbuch des Klosters Fulda.
840 bis 890 Nennung im Zehntregister des Klosters Hersfeld.
4. Oktober 991 Erste genaue Nennung in einer von Otto III. datierten Urkunde.
10. Jahrhundert Fronhofsiedlung im Bereich der heutigen Ulrichkirche ist Ausgangspunkt für städtische Entwicklung.
11. Jahrhundert Entstehen einer Marktsiedlung (Alter Markt).
12. Jahrhundert Zusammenwachsen der Siedlungen führt zur Stadtbildung.
1116 bis 1123 Erbauung der Ulrichkirche durch Ludwig den Springer.
1204 Sangerhausen ist mit Sicherheit Stadt (der Ort wird in Quellen als civitas bezeichnet).
13. Jahrhundert planmäßige Erweiterungen nach Westen, Entstehung des rechteckigen Marktes an der Durchgangsstraße.
seit 1247 Ausbau Sangerhausens als Grenzfeste durch den Wettiner Markgrafen Heinrich.
1263, 1271 Erwähnung einer Mauer und einer Burg, Beweis für das Bestehen einer Befestigungsanlage, Entstehung des Neuen Schlosses.
1271 Erwähnung der Marktkirche.
1340 Sangerhausen kommt zum Herzogtum Braunschweig.
1358 erste Nennung des Rathauses, gleichzeitig entsteht ein rätselhafter Sandsteinkopf an der Nordseite des Gebäudes.
seit 1365 Niedergerichtsbarkeit in Sangerhausen.
1431 Bau des jetzigen Rathauses nach einem großen Brand.
seit 1430 wechselnd auf dem alten und dem neuen Markt stattfindende Wochenmärkte, Entwicklung der Stadt zu einem bedeutenden Getreidehandelsplatz.
1457 bis 1542 Bau der Jacobikirche anstelle der Marktkirche.
seit 1465 Hochgerichtsbarkeit über Leib und Leben.
15./16. Jahrhundert Zeit der Inquisition, Sangerhausen ist als “Ketzernest” bekannt, es beginnt die Blütezeit des Bergbaus in der Region.
1626 bis 1636 Verheerende Plünderungen während des 30-jährigen Krieges, Einstellung des Bergbaus für Jahrzehnte.
1713 bis 1736 Sangerhausen ist Residenzstadt für Herzog Christian.
1. Oktober 1816 Gründung des Kreises Sangerhausen, Sangerhausen wird Kreisstadt.
19. Jahrhundert alle vier Stadttore (Kylisches Tor, Riestedter Tor, Göpentor, Wassertor, errichtet im 14. und im 15. Jahrhundert) werden abgerissen, Sangerhausen entwickelt sich mit der Entstehung von Fernbahnlinien zur Industriestadt.
1903 Gründung des Rosariums östlich der Stadt.
1945 Nachdem die Stadt vom Krieg weitgehend verschont blieb, explodiert auf dem Bahnhof ein Munitionszug und zerstört den Bahnhof völlig.
1951 bis 1990 Der Kupferbergbau macht Sangerhausen zu einer nicht unbedeutenden Stadt. Zum Fördergebiet gehören neben dem Thomas-Müntzer-Schacht in der Stadt zwei weitere Schächte im Umland.
2000 Sangerhausen erhält mit der Fertigstellung eines Teilstücks der Südharzautobahn A 38 Anschluss an das Autobahnnetz und wird vom Durchgangsverkehr entlastet.
2002 Sangerhausen rückt mit dem Bekanntwerden des Fundes einer 3.600 Jahre alten Bronzescheibe in den Fokus von Archäologen auf der ganzen Welt. Allerdings geben Wissenschaftler nunmehr als Fundort einen Berg in der Nähe von Nebra an.
2003 100-jähriges Jubiläum des Rosariums.
2007 Die Landkreise Sangerhausen und Mansfelder Land fusionieren im Zuge der Neuregelung der Kreisgebiete in Sachsen-Anhalt und bilden den Kreis Mansfeld-Südharz. Sangerhausen bleibt Kreissitz.
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